Natascha Ungeheuer
Ein Blick in ihre Bilderwelten
von 1964 bis 2023
Gemälde und Zeichnungen
(9. November 2023 bis 3. Februar 2024)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 12 - 14 Uhr u.n.V.
Natascha Ungeheuer, Der Klavierspieler zieht um, 1993, 130 x 100 cm, Öl auf Leiwand
"Von Anfang an hatte sie eine unverwechselbare Bildsprache, die immer wieder den Menschen umkreist, mit allem – Gutem wie Bösem – was er mit sich herumträgt. Mit ihrer überbordenden Erzählfreude bannt sie im wahrsten Sinne dicht geballtes Leben auf ihre Bilder, lässt sich in ausgedehnter meisterhafter Feinarbeit liebevoll auf jedes auch noch so kleine Detail ein, das mitunter zur Entschlüsselung ihrer Botschaft beizutragen vermag.
Mit scharfen analytischen Blicken stellt sie die menschliche Psyche in all ihren Erscheinungsformen ins Rampenlicht und erklärt die erzählten Zusammenhänge bis ins Kleinste. Was dem Betrachter zunächst durch ihre sprudelnde Fantasie als Traum erscheint, schildert sie als ungeschönte Wahrheit. Und als wollte sie dies unterstreichen, entdeckt man nicht selten wiedererkennbare Gestalten ihrer eigenen Lebenswirklichkeit – oft sie selbst und Johannes Schenk.
Freigiebig lädt die Malerin uns ein, in ihren ganz persönlichen Geschichten zu verweilen, uns zu vertiefen. Erst beim genauen Hinsehen erschließen sich ihre Bildrätsel und sie entstehen aus einer Vielfalt von vertrauten Symbolen und Allegorien in unserer eigenen Fantasie neu, berühren sie doch die eigenen Bilder in unserer Seele und regen uns zu Assoziationen an."
Tino Geiss
SPATIUM
Gemälde und Collagen
(9. September bis 4. November 2023)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 12 - 14 Uhr u.n.V.
Tino Geiss, Palme, 2019, 200 x 130 cm, Acryl auf Leinwand
"Die Räume, in die Tino Geiss uns führt, atmen Stille: Keine lebenden Menschen – lediglich ihr Abbild auf Büsten oder Gemälden – keine Tiere, nur Pflanzen schmücken die üppig möblierten Interieurs. Unsere Blicke verweilen zunächst auf den vielfältigen und malerischen realistisch ausgeführten Details, werden jedoch immer tiefer hineingelockt in neue angedeutete Perspektiven: Weitere Räume, Fenster, Türrahmen, Treppen, Emporen oder Bilder deuten dahinterliegende Ebenen an, die der Künstler collageartig mit flottem Pinselstrich in einander staffelt, als wollten diese realistisch anmutenden Räume uns in tiefere Schichten unseres Bewusstseins geleiten." (Barbara Brockstedt)
Tino Geiss: 1978 geboren in Jena; 2001 – 2003 HKD Burg Giebichenstein Halle/ Saale; 2003 – 2008 HGB Leipzig (Arno Rink, Neo Rauch);
2008 Diplom Neo Rauch, HGB Leipzig; 2008 – 2009 Meisterschüler von Ingo Meller, HGB Leipzig; 2009 Studium Royal Academy of Arts London;
2009 – 2010 Meister-schüler von Neo Rauch, HGB Leipzig; lebt und arbeitet in Leipzig.
Gabriela Torres Ruiz
The Path of Least Resistance
Eine Annäherung an natürliche Phänomene
Fotografie
(24. Mai - 11. August 2023)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 12 - 14 Uhr u.n.V.
Gabriela Torres-Ruiz, #1 aus der Serie Mimesis (Diptychon), 2017/2018, Pigment Print / Alu-dibond, 40 x 80 cm / 2 x ( 40 x 40 cm), Ed. 1/6 + 2 AP
Wie kann Kunst dazu beitragen, dass Natur in ihrer Vielschichtigkeit wahrgenommen wird?
Und: Wie kann sie Wahrnehmung, Sensibilität und Empathie für andere Formen des Lebens sowie ein Bewusstsein für ein harmonisches Gleichgewicht zwischen menschlicher Existenz und natürlicher Welt fördern?
Mit diesen leitenden Fragen setzt sich Gabriela Torres Ruiz auseinander. Dabei ließ sie sich von Adrian Bejans Theorie "The Constructal Law" inspirieren und erforschte daran angelehnt Strömungsmuster, welche die Struktur des gesamten Universums bestimmen. Diese Strömungsmuster fand sie in Flüssen, neuronalen Netzwerken, Blitzen, in der Lunge, in der Wuchsform von Pflanzen und in sozialen Dynamiken. Jede Strömungsarchitektur auf der Erde folgt der natürlichen Tendenz, leichter fließen zu wollen. Die Evolution ihrer Bewegung verfolgt stets das Ziel, in ein Gleichgewicht zu kommen und Widerstände zu minimieren.
Gabriela Torres Ruiz sieht die Welt in Assoziationen und Verbindungen. Sie forscht nach Verwandtschaften zwischen Bewegungen, Licht, Schatten, Konturen und begegnet immer wieder Formen und Muster der Ähnlichkeit. Diptychen oder Triptychen werden von der Künstlerin miteinander in den Dialog gebracht.
Es ist die Art und Weise des Schauens, das sich an der Ähnlichkeit, der Form- und der Bewegungsverwandtschaft orientiert, das die Diptychen und Triptychen herausschält und miteinander in Dialog bringt. Dieser Blick für das, was miteinander verbunden ist, erscheint gleichzeitig ungewohnt und wunderbar. Die Welt in ihrer Verbundenheit und in ihrer Verwandtschaft wahrzunehmen, ist für uns eher fremd geworden. Das Trennende ist oft das, worauf wir uns konzentrieren. Unsere Wahrnehmung orientiert sich an dem, was wir unterscheiden können.
Verheißungsvoll erscheint uns hier der neue Weg des geringsten Widerstandes sowie die neue Art von Wahrnehmung, die uns Gabriela Torres Ruiz’ Fotografien aufzeigt.
(frei nach einem Text von Dr. Sabina Fischer, in www.natur-dialog.org vom 16.04.2021)
Alin A. Cowan
Fokus
Zeichnungen
(23. Februar - 13. Mai 2023)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 12 - 14 Uhr u.n.V.
Alin A. Cowan, THX B, 2021, 55 x 115 cm, Mischtechnik auf Wellpappe
Alin A. Cowan zeichnet. Sie zeichnet gekonnt mit Bleistift, Kohle, Graphit, Markern oder Kugelschreiber, zumeist auf Papier und Pappe, aber auch auf Holz. Ihre zum Teil großformatigen Arbeiten zeigen Ranken, Gespinste, Äste, Adern, Linien, Organisches, Gestrüpp, Insektenartiges, Feen-Netze, surreale Albträume, aber auch traumhaft schöne Blüten und Knospen. Wohliges und Schauderhaftes liegen auf diesen Blättern eng beieinander. Die gesamte Bandbreite unserer menschlichen Emotionen, von Liebe und Hass, Träumen und Taten finden sich bei Alin A. Cowan auf einem Stück Papier wieder.
"Die neue Freiheit"
Abstraktion in Malerei und Skulptur (1917 - 2022)
(6. Oktober 2022 - 18. Februar 2023)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 12 - 14 Uhr u.n.V.
Maria Brockstedt alias Sarah Schumann, Uruk, 1958, 85 x 119 cm, Öl auf Leinwand
Foto: Nicolai Stephan/Lüneburg
Willi Baumeister, Carl Buchheister, Walter Dexel, Otto Freundlich, Elana Gutmann, Volkmar Haase, Friedensreich Hundertwasser, Vilmos Huszár, Callum Innes, Floris Jespers, Paul Joostens, Dirk Koning, Hannah Kosnick-Kloss, Ulrich Lindow, Lou Loeber, Jupp Linssen, Thilo Maatsch, Rudolf Mauke, Henri Pfeiffer, Karl-Peter Röhl, Gust Romijn, Mark Safan, Lothar Schreyer, Maria Brockstedt alias Sarah Schumann, Kurt Schwitters, Shmuel Shapiro, Victor Vasarely, Kaifan Wang.
Die Kunst des Vergessens -
die Kunst des Erinnerns
Hoa Dung Clerget • Lucas Gabellini-Fava
Mohamed Lekleti • Fatiha Zemmouri
kuratiert von Philippe Hostaléry
(28. April - 26. August 2022)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 12 - 14 Uhr u.n.V.
Fatiha Zemmouri, Fragility, 2022, 30 x 30 cm, Textilcollage auf Papier
Hoa Dung Clerget, Trap Lady, 2021, hier: 70 x 80 x 60 cm (variable Größen) Vietnamesische Fischreusen, Acryl, Seil
Mohamed Lekleti, Poussière d'exil, 2022, 110×160 cm, Mischtechnik auf Papier
Lucas Gabellini-Fava, Ohne Titel (10), 2022, 6 x 8 cm, Historische s/w-Fotografie, mit Feuer bearbeitet
In der multiethnischen Gesellschaft von heute hat diese Frage nach heimatlicher Geborgenheit und kultureller Identität sogar eine zentrale Rolle erhalten und ist zusätzlich durch den neuen kritischen Umgang mit dem Thema Kolonialismus und auch durch die Bedrohung seitens autokratischer Staatsformen von höchster politischer Aktualität.
So freuen wir uns besonders, gerade jetzt in der Galerie Brockstedt, die von Philippe Hostaléry kuratierte Ausstellung „Die Kunst des Vergessens -
die Kunst des Erinnerns“ zu zeigen, in der vier internationale Künstlerinnen und Künstler mit ihren z.T. extra für diese Schau kreierten Werken das Thema Kolonialzeit konzeptionell aufarbeiten. Bedeutsame Reminiszenzen in unterschiedlichsten Materialien aus ihren Heimatländern erzählen in symbolträchtigen Bild-Metaphern ihre ganz persönliche Geschichte und laden uns ein, über diese ausdrucksstarken Objekte mit ihnen in einen fruchtbaren Dialog zu treten.
Isabel Quintanilla
Gemälde und Zeichnungen
(10. Oktober 2021 - 9. April 2022)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 11 - 14 Uhr u.n.V.
Isabel Quintanilla, Roma, 1998/99, 135 x 220 cm, Öl auf Leinwand
Isabel Quintanilla
1938 in Madrid geboren; Malerin, Zeichnerin;
Kunst- u. Gewerbeschule in Madrid; Staatsexamen in Kunst (Malerei) an der Universität Complutense in Madrid; 1960 Heirat mit Francisco López; schließt sich der Gruppe der Madrider Realisten an; Reisen nach Frankreich, Griechenland, Deutschland; 1987 Kunstpreis der Stadt Darmstadt; 2017 in Madrid gestorben.
Rocco Hettwer
Szenario
(10. Juni - 15. September 2021)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 11 - 14 Uhr u.n.V.
Rocco Hettwer, Lilli im blauen Kleid, 2020, 120 x 80 cm, Öl auf Leinwand
Wer die Bildschöpfungen des nun zum wiederholten Male in der Galerie Brockstedt gezeigten, 1964 im sächsischen Wurzen geborenen Malers Rocco Hettwer einmal gesehen hat, weiß, dass es ihm um die spannungsvolle Inszenierung von Figur im Raum geht. Immer wieder lässt er seine Figuren auf einem mit Licht und Schatten dramatisierten Bühnenraum agieren und steigert damit ihre Ausdruckskraft.
Damit steht er in der Tradition eines nicht zuletzt durch seine Jahre in der Kunsthochschule Weißensee geprägten Realismus, dem es jedoch nicht – wie einst in der Renaissance - um einen Wettlauf mit der Wirklichkeit geht, sondern um ein persönlich geprägtes heutiges Psychogramm des Individuums, um seine Befindlichkeiten, seine Nöte. Und wir, die Betrachter, entfalten in der Begegnung mit seinen Arbeiten durch unsere jeweils verschiedenen Geschichten und Prägungen wiederum individuelle Gedanken.
Accrochage
Gemälde zeitgenössischer Kunst aus den Beständen der Galerie
Annette Schröter, Tino Geiß, Johannes Grützke und Christoph Steinmeyer
(14. April - 31. Mai 2021)
Di - Fr 12 - 18 Uhr + Sa 11 - 14 Uhr u.n.V.
Tino Geiß
Gemälde und Collagen
12.11.2020 - 27.03.2021 in Berlin
"Tino Geiß, 1978 in Jena geboren, gehört zu den Jüngsten, die das gründliche Studium der Malerei in der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei den bekannten Lehrern Arno Rink und Neo Rauch beendet haben und ein akademisches Ethos weitertragen. Geiß hat sich als Student in der Casa Baldi in Olevano, in Rom in der Bibliotheca Hertziana und der Villa Medici, im Sir Soane‘s House in London, Kairo und Bangkok aufgehalten und dennoch nie aufgehört, in einem begrenzten ikonografischen Feld zu arbeiten. Das Oeuvre besteht in großen Teilen aus Interieurs und Blumenstillleben und folgt darin der Typologie niederländischer Malerei des 17. Jhs. Durch die Konzentration auf historisch sanktionierte Themen, steigert Tino Geiß seine Fokussierung auf die Malerei; als Maler des 21. Jhs stellt er sich selbst die Aufgabe, im Regelwerk von historischen Kompositionen eine neue Bildsprache zu finden." (Wolfgang Becker, 2017)
Positionen der Moderne
Von Max Klinger bis Willi Baumeister
Willi Baumeister • Carl Buchheister • Peter Foerster • Otto Freundlich • Conrad Felixmüller • George Grosz • Vilmos Huszár • Max Klinger • Hannah Kosnick-Kloss • Jeanne Mammen • Georg Meistermann • Johannes Molzahn • Richard Müller • Jozef Peeters • Christian Schad • Rudolf Schlichter • Lothar Schreyer • Kurt Schwitters • Bruno Voigt • Wiiliam Wauer • Erich Wegner
1. Juni - 15. August 2020 in Berlin
Fiesta in Chinchon-21, 2017, 16 x 23,5cm, Aquarell auf Karton
Der Impuls, 2015, 170 x 190 cm, Öl auf Leinwand
Presente Pluscuamperfecto (Juanito) 125 x 95 cm, Acryl, Öl, natürliche Pigmente auf Leinwand
Tambien hacia la luz Nº 4, 2013, 175 x 230 cm, Acryl, Öl, natürliche Pigmente auf Leinwand